Gäbe es keine Reibung, würden Menschen und Dinge unkontrolliert im Raum gleiten. Deshalb gibt es sie zum Glück, die Reibung.
Wahrscheinlich die Essenz vom Mountainbiken in den Bergen, denn nur mit ihr kann man die Steilkurven und Drops wie gewünscht überwinden.
Bikeprofi Daniel Kraut zeigt uns im Freeride Camp Saalbach Hinterglemm im Bikehotel Barbarahof**** den richtigen Einsatz der Bremsen.
Fingerposition
Die hydraulischen Scheibenbremsen der heutigen Zeit benötigen nicht viel Kraft, um optimal zupacken zu können. Ein Finger sollte reichen, und deshalb muss der Abstand des Bremshebels so eingestellt sein, dass die Finger entspannt aufliegen und schnell reagieren können.
„Die restlichen Finger am Griff sorgen für bessere Kontrolle bei ruppigen Passagen. Und Daumen bitte immer unterhalb des Griffs.“ betont Daniel.
Körperposition
Die Pedale stehen waagrecht und der Körperschwerpunkt befindet sich über dem Tretlager. Das Körpergewicht wird in der Ausgangsposition gleichmässig auf beide Pedale verteilt. Arme und Beine sind leicht angewinkelt. Der Blick ist weit nach vorne gerichtet.
Position während der Bremsung
Die Bremskraft und der erfolgreiche Ausgang einer Bremsung wird über das Verlagern des Körperschwerpunktes beeinflusst. Leitet man den Bremsvorgang ein zieht man gleichzeitig dosiert die Vorder- und die Hinterradbremse. Zeitgleich verlagert man das Gewicht nach hinten um zu verhindern, dass das Hinterrad Traktion verliert. In die Knie gehen erleichtert die fließende Bewegung nach hinten.
„Das Gewicht soll immer möglichst gleichmässig verteilt sein, damit nie zu wenig Gewicht auf einem Rad lastet. Anfänger machen oft den Fehler sich in Steilabfahrten zu weit nach hinten zu lehnen. Dann ist kein Gewicht mehr am Vorderrad uns es verliert Traktion.“ erklärt der Experte.
Maximale Bremskraft
Erfordert das Hindernis, die Strecke oder ein unachtsamer Mitmensch eine Vollbremsung, muss man die Scheibenbremsen mit einer massiven Körperverlagerung unterstützen.
Je stärker man bremst um so weiter wandert der Körperschwerpunkt nach hinten. Daniel schiebt dabei den Lenker nach vorne, lässt die Beine gestreckt und hält den Körperschwerpunkt hoch, denn so ist der Winkel wie das Körpergewicht auf das Vorderrad wirkt optimal.
Bremsübungen
Die Vorderradbremse hat einen viel größeren Wirkunsgsgrad als die Hinterradbremse. Um der Überschlagsgefahr entgegenzuwirken verlegt man den Körperschwerpunkt nach hinten. Um herauszufinden wie stark man die einzelnen Bremsen belasten kann übt man die Gewichtsverlagerung.
#1 Das Feingefühl für die Vorderbremse übt man im Gehen. Man schiebt das Bike auf griffigem Untergrund neben sich her. Durch dosiertes Ziehen der vorderen Bremse versucht man das Hinterrad steigen zu lassen und möglichst ruhig zu halten. Während dessen sollte das Vorderrad gleichmässig weiterrollen.
#2 Auf dem Bike sitzend und bei mittlerer Geschwindigkeit zieht man die Vorderradbremse und verlagert dabei das Gewicht so weit nach vorne, dass das Hinterrad kontrolliert hochsteigt. Beine bleiben am Pedal. Zum Absetzen löst man die Bremse, lehnt sich nach hinten und rollt weiter. Am besten Anfangs gemeinsam mit dem Guide üben, der einen am Lenker festhalten kann und dadurch Sicherheit gibt.
#3 Bei Bergabfahrten blockiert das Hinterrad sehr leicht und man verliert die Kontrolle. Um ein Gefühl für diese Situationen zu bekommen übt man bei leichter Bergabfahrt das ziehen der Hinterbremse. WICHTIG: Pedale stehen waagrecht, Körpergewicht wandert nach hinten. Durch gefühlvolles Gegenlenken versucht man das blockierende Hinterrad in der Spur zu halten.
Als nächstes versucht man eine maximale Bremsung ohne Blockieren des Hinterrades.
Ein steiles Gelände, wie zum Beispiel am Bergstadl Trail im Bike-Circus Saalbach Hinterglemm, verlagert die Bremskraft um bis zu 90% auf den vorderen Reifen. Demnach soll immer kontrolliert werden, dass der Vorderreifen genügend Traktion hat.
Ein blockierter Hinterreifen ist hier zu vermeiden. Nur durch minimales Öffnen und Schließen der Bremsen kann das Rad in solchen Situationen kontrolliert werden.
Als Trainingstipp empfiehlt Daniel Kraut, eine kurze Abfahrt nur mit der Vorderbremse. Somit bekommt der Rider ein gutes Gefühl, wie viel Traktion das Vorderrad wirklich benötigt, um effektvoll kontrolliert zu werden.
Freeridecamp und Techniktraining mit Daniel Kraut
Wer seine Technik verfeinern und für jede Art von Kurve sattelfest werden möchte, ist mit einem Guide gut beraten. Die richtigen Tipps zur richtigen Zeit kombiniert mit Videoanalyse und zahlreichen Wiederholungen pushen innerhalb kürzester Zeit ins nächste Level.
Das Bike Hotel Barbarahof Saalbach bietet regelmässig Bikepauschalen an die von der gesicherten Radgarage bis zum Freeride Guide alles bieten was das Biker-Herz begehrt. Mit dem Bike-Circus Saalbach Hinterglemm direkt vor der Haustüre und der Joker-Card in der Hosentasche startet man vom Hotel Barbarahof aus jeden Tag ein neues Adventure.
Saison-Highlight: Das jährliche Freeride Bike-Camp mit Daniel Kraut!
Der Profi und ehemalige Downhill-Weltcup-Starter hat den Barbarahof**** in Saalbach und die umliegenden Trails bereits vor Jahren für sich entdeckt und gibt seine Erfahrung gerne an begeisterte Einsteiger und Fortgeschrittene weiter.
Jetzt heißt es nur mehr üben, üben, üben. Idealerweise in einem Bikehotel wie dem Barbarahof**** in Saalbach Hinterglemm. Hier trifft kurbelndes Know-How auf familiäre Gastlichkeit.